BUND Regionalverband Stuttgart

Aktuelles vom Kreisverband LB

Aktuelles

04.24: Freiflächen-PV-Anlage bei Markgröningen kollidiert mit Naturschutz

Neuer Standort oder umfangreichen Ausgleich gefordert
In Markgröningen soll teilweise im Landschaftsschutzgebiet und im regionalen Grünzug entlang des Glemstals eine 6,5 Hektar große Photovoltaikanlage errichtet werden. Kreis- und Ortsverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sehen hierbei ein „zu hohes ökologisches Konfliktpotenzial“ und fordern eine umweltverträglichere Lösung.

Pressemeldung, die ausführliche Stellungnahme des BUND und die Umweltauswirkungen von Freiflächen-PV-Anlagen.

03.2024: Verkehrswende

"Ich denke, wir sind uns beim Ziel der Klimaneutralität alle einig. Das kommt auch durch den Pariser Vertrag, Ziele der EU, des Bundes und des Landes sowie Gesetze wie das KSG zum Ausdruck. Unsere Vorstellungen der Wege dahin, insbesondere die notwendigen Maßnahmen, unterscheiden sich aber beträchtlich. Wenn wir vom Ziel her denken, ist die entscheidende Frage: Wie werden wir bis 2045 klimaneutral?

2023 gab es weltweit die heißesten Sommermonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Klimakrise ist bereits da, wie auch das Ahrtal und die zunehmende Zahl an Hitzetoten beweisen. Der Verkehr, besonders der Straßenverkehr, trägt einen erheblichen Teil dazu bei. In BW verursacht er knapp 30 % der CO2-Emissionen. Nicht zu vergessen der Ressourcen- und Flächenverbrauch oder das Artensterben, zu denen der Verkehr ebenfalls beiträgt..."

Den kompletten Vortrag HIER.

01.2024: Einladung zur Mitgliederversammlung 2024

wie bereits im BUND-Magazin angekündigt, findet am Donnerstag, 7. März 2024, 19.00 Uhr
im Nebenzimmer der TSV-Gaststätte, Fischerpfad 36, 74321 Bietigheim-Bissingen 

die Mitgliederversammlung 2024 des BUND-Kreisverbandes Ludwigsburg statt. 
Hierzu lade ich alle Mitglieder und Interessierten ganz herzlich ein.
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Jahres- u. Kassenbericht 2023 Vorstand und Schatzmeisterin
3. Bericht der Kassenprüfer
4. Aussprache zu den Berichten
5. Entlastung von Vorstand und Schatzmeisterin
6. Ausblick für 2024
7. Verschiedenes
Anträge sind bis 22. Februar 2023 an den Vorstand zu senden.

Ab ca. 20 Uhr schließt sich ein Vortrag von Stefan Flaig zur Verkehrswende an.
Er zeigt auf, welche Maßnahmen notwendig sind, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auch im Verkehr noch zu erreichen.
 

12.2023: BUND zum Flächenverbrauch

"Bauwahn führt nicht zu preiswertem Wohnraum"

12.2023: BUND-Kreisverband zum Aurain Carré in Bietigheim

Elbepark wird weitgehend zerstört

12.2023: Interview in der LKZ 1.12.23 zum "Flächenverbrauch"

BUND-Kreisvorsitzende Stefan Flaig zum Thema "Flächenverbrauch"

11.2023: BUND-Kreisverband zur Glyphosat-Zulassung

"Bauern sollen freiwillig darauf verzichten"

Ludwigsburg. Mitte November hat die EU-Kommission die Zulassung für den Unkrautvernichter Glyphosat verlängert. Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert diese Entscheidung als schädlich für die Gesundheit der Menschen und fordert die Landwirte im Kreis auf, freiwillig auf das Spritzmittel zu verzichten.

Jährlich werden in Deutschland rund 5000 Tonnen Glyphosat verspritzt, obwohl es laut Prof. Triebskorn von der Uni Tübingen mittlerweile in vielen Lebensmitteln wie Bier, Wein, Nudeln und sogar der Muttermilch enthalten ist. Hinzu komme laut BUND, dass Glyphosat dazu beitrage, die Mikroorganismen im Boden zu vernichten. Im Boden leben aber 59 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten, die entscheidend sind für die dauerhafte Ernährungssicherheit der Menschen.
Die Böden auf unseren konventionell bewirtschafteten Äcker sind nicht mehr wirklich natürlich, es fehlt meistens die notwendige Humusschicht“, behauptet Stefan Flaig, der Kreisvorsitzende des BUND. Ohne ständige Zuführung von Kunstdünger und Pestiziden würde es kaum noch was zu ernten geben. „Das ist für Mensch und Umwelt nicht zukunftsfähig“.
Verschärft würde die Situation noch durch die Klimakrise, die den Böden weiter zusetzt. Spazierte man in diesem Sommer durch die Felder, sah man vor allem Böden, die der Dürre nichts entgegensetzen konnten, tief gerissene Furchen zwischen den Pflanzen durchzogen die Äcker. Regenwürmer gab es selbst an Regentagen so gut wie keine. Fuhr der Landwirt über den Acker, staubte der Boden, bei Starkniederschlägen wurde er weggespült in die Bäche und Flüsse.
Ein gesunder, lebendiger Boden dagegen könne Wasser wie ein Schwamm aufnehmen, in seiner Biomasse Unmengen an CO2 speichern und das Wasser besser filtern, damit die Grundwasserspeicher unbelastet wieder aufgefüllt werden. Deshalb müssten die Landwirte dafür sorgen, dass ihre und unser aller Lebensgrundlage wieder hergestellt wird. „Das geht am besten mit der Umstellung auf den Ökolandbau“, ist Flaig überzeugt. Anfangen könnten sie mit dem Verzicht auf Glyphosat und andere Spritzmittel.

11.2023: Positionspapier BUND und NABU zum Ausbau der Windenergie

Mit diesem Papier positionieren sich NABU und BUND zum Ausbau der Windenergie in BadenWürttemberg.
ie skizzieren dabei, welche Leitlinien hinsichtlich des Natur- und Artenschutzes einzuhalten sind.
Die Verbände unterstreichen in Kapitel eins die Bedeutung der erneuerbaren Energien zur Bekämpfung der Klimakrise. Gleichzeitig betonen sie die Notwendigkeit, die potenziellen Auswirkungen von Windenergieanlagen auf die Umwelt zu berücksichtigen. Eine erfolgreiche Energiewende erfordert auch eine Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs..... lesen Sie HIER weiter.

08.2023: Bund fordert wirksame Maßnahmen zur Rettung der Artenvielfalt

Steinbruch als Hotspot der Biodiversität erhalten

Ludwigsburg/Bietigheim. Der Kreisverband Ludwigsburg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat vor kurzem auf die hohe Bedeutung des Steinbruchs Fink in Bietigheim-Bissingen für den Artenschutz aufmerksam gemacht. Er fordert die Sicherung und Entwicklung des Steinbruchgeländes zum Erhalt seltener Biotope und geschützter Tier- und Pflanzenarten sowie als „Grüne Lunge“ für die Bewohner der Stadt. Die weitere Verfüllung soll gestoppt werden.
Ein früheres Artenschutz-Gutachten zeige, dass es sich beim Steinbruch Fink um einen Hotspot der Artenvielfalt handelt. So wurden schon damals zahlreiche verschiedene Biotoptypen wie Feldgehölze, Felswände, Lösswände, naturnahe Stillgewässer, Rohrkolben-Röhrichte dokumentiert. Offene Felsbildungen und Lehm-Lößwände sind nach § 32 NatSchG gesetzlich geschützt.
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07.2023: Umweltpreis Landkreis Ludwigsburg

BUND-Projekte prämiert
Karin Zimmer und Conrad Fink

Dreimal waren Aktive des BUND Kreisverbands aufgerufen, als der Landkreis Ludwigsburg den mit insgesamt 10.000 Euro umfassenden Umweltpreis 2023 vergab:

  • der BUND Vaihingen/Enz mit seinem umfangreichen Umweltbildungsangebot für Kinder und Jugendliche
  • der Arbeitskreis zum Erhalt der Neckarschwarzpappel (Freiberg a.N.)
  • und Karin Zimmer vom BUND Ingersheim für ihr Engagement zu Sanierung eines Stillgewässers.

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05.2023: Beringung der Weißstörche in Freiberg a.N.

Stadt, Feuerwehr und Storchenbeauftragte kooperieren für die Beringung der Freiberger Jungstörche.
Seit 2022 brüten auf dem Wasserschloss in Freiberg-Geisingen Weißstörche. Wie im Vorjahr sind wieder drei Jungstörche geschlüpft und stehen kurz vor dem Ausfliegen. Das ist genau die richtige Zeit für die Beringung der Jungvögel. Die Stadt Freiberg hat hierbei mit der Storchenbeauftragten des Landes, Judith Opitz kooperiert und die Beringungsaktion vor allem dank der Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr von Freiberg möglich gemacht.
Störche waren in Baden-Württemberg fast ausgestorben. Dank aktiver Hilfsprogramme der Umweltverbände und auch des Landes hat ihre Zahl wieder zugenommen. Die Hilfsprogramme werden wissenschaftlich betreut. So unterstützt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) das Artenmonitoring durch eine Storchenbeauftrage, welche die Jungstörche im Land beringt. Dadurch ist es möglich, die Entwicklung der Population wissenschaftlich zu untersuchen. Hierbei kooperieren die Beteiligten mit der Vogelwarte Radolfzell wohin die Ringbeobachtungen gemeldet werden.
Bei schönstem Frühlingswetter stiegen jetzt die Storchenbeauftragte Judith Opitz, Marco Hänig, Feuerwehrmann der Feuerwehr Ludwigsburg sowie der Fotograf Josa Arnold in den Arbeitskorb am Ende der Drehleiter. Die Drehleiter bediente Nikolaj Scholtissek ebenfalls Mitglied der Feuerwehr Ludwigsburg. Die Leiter mit dem Korb fuhr dann zum Nest auf dem Dach des Wasserschlosses hoch, wo Judith Opitz die Beringung der Jungvögel vornahm. Diese erfolgte mit Plastikringen, welche eine laufende Nummer und die Adresse der Vogelwarte Radolfzell tragen und an den Beinen der Vögel angebracht werden. Die Beringung ist für die Tiere völlig ungefährlich und auch die Alttiere verließen nur kurz das Nest um gleich danach zu den Jungen zurückzukehren.
Wer Störche mit diesen Ringen beobachtet, soll die betreffenden Nummern mit Fundort und Datum an die Vogelwarte melden.

Zu der Aktion waren zahlreiche Besucher gekommen u. a. auch Kinder des Freiberger Naturkindergartens, sowie eine Anzahl der beteiligten Ehrenamtlichen und Unterstützer. Hier ist zu nennen Elvira Kuhnle, die Initiatorin des Projektes, Thomas Jetter Kommandant der Freiberger Feuerwehr, Fachbereichsleiter Peter Müller von der Stadt Freiberg, der die Aktion koordiniert hat, sowie Karin Zimmer und Ulrich Michelfeit vom BUND, welche die Aktion im Vorfeld in die Wege geleitet hatten. Die Drehleiter stellte dankenswerterweise die Feuerwehr Ludwigsburg. Weitere Aktive waren Naturschutzwart Jürgen Duchert, Irene Ott, Leiterin des Museums im Schlössle welche dort Ausstellungen zum Thema Weißstorch organisiert, sowie Naturschutzwart Conrad Fink, welcher das Projekt von Anfang an unterstützte. Des Weiteren unterstützten Mitarbeiter des Bauhofs vor Ort.
Judith Opitz nahm die Gelegenheit wahr, um über ihre Arbeit und die Entwicklung der Weißstörche in Baden-Württemberg zu berichten. Der Bestand betrug 1975 nur noch 15 Brutpaare und hat sich heute im ganzen Bundesland auf 1840 Brutpaare erhöht, was den intensiven Arterhaltungsmaßnahmen zu verdanken ist. Auch bleiben viele Störche wegen der Klimaerwärmung über den Winter hier. Dadurch überleben viele, die sonst auf ihren weiten Wanderungen nach Afrika gestorben wären. Trotz dieser Erfolge ist der Storch noch nicht über dem Berg, da die Nahrungssituation immer schlechter wird, so Opitz. Insbesondere die Jungvögel sind auf eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten angewiesen. Da der Bestand der Insekten um bis zu 70 Prozent zurückgegangen ist, haben die Jungen ein Problem und viele schaffen es nicht, gesund groß zu werden oder zu überleben. Nach Aussage von der Storchenbeauftragten gab es bisher im Kreis Ludwigsburg nur 3 Brutpaare des Weißstorches - eines davon ist das Paar in Freiberg, das ursprünglich im Naturschutzgebiet in Pleidelsheim brütete und von dort auf das Kunstnest in Freiberg-Geisingen umgezogen ist. Es gibt Hinweise auf neue Brutplätze. Auf die aktuellen Erhebungen, die im September veröffentlicht werden sollen, sind schon alle gespannt.
Nach Einschätzung von Experten gehen im Ballungsraum die Lebensräume durch Bebauung und intensive Landbewirtschaftung immer mehr zurück, so dass die Nahrungsgrundlage hier im Neckartal auch nur für ein Storchenpaar ausreicht. In Großbottwar wartet man schon lange auf die Rückkehr des Weißstorches. Die Stadt hat den Storch im Wappen und zahlreiche Kunstnester montiert. Trotzdem hat sich bisher kein einziger Storch gezeigt. Dies könnte auch mit dem beschriebenen Nahrungsmangel zusammenhängen.
Judith Opitz freute sich mit den Projektbeteiligten über den Erfolg in Freiberg und steht auch im nächsten Jahr wieder für die Beringung zur Verfügung. Sie verweist darauf, dass noch ehrenamtliche Storchenbetreuer gesucht werden. Interessenten können sich bei ihr unter der E-Mail: oekologie-opitz(at)mail.de melden.
Fachbereichsleiter Peter Müller von der Stadt Freiberg a. N. freute sich ebenfalls über den Erfolg des Einsatzes und dankte im Namen der Stadt allen Beteiligten für ihre Unterstützung und ihre Mithilfe zum Erhalt der Freiberger Störche, die mittlerweile auch ein Markenzeichen unserer Stadt geworden sind.
Weitere Fotos von der Aktion sind auf der Website des Fotografen Josa Arnnold zu finden unter www.josaarnold.de.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass es nach dem Bundesnaturschutzgesetzt verboten ist, sich mit Drohnen den Storchenhorsten zu nähern.
Text und Foto: Conrad Fink

03.2023: Schanzäcker - viel zu wertvoll für eine Vernichtung

BUND-Kreisverband Ludwigsburg zu den Schanzenäckern:

„Viel zu wertvoll für eine Vernichtung“
or der imposanten Kulisse des Aspergs bahnt sich eine Bausünde ersten Ranges an. Das Gebiet Schanzenäcker soll bebaut werden. Der BUND-Kreisverband Ludwigsburg lehnt diesen erheblichen Eingriff in einen regionalen Grünzug vehement ab.
Wie bereits berichtet will das Land die Schanzenäcker versiegeln und dort Flüchtlingsunterkünfte bauen. Die Flächen liegen in einem sogenannten regionalen Grünzug, welcher der Erholung und der Landwirtschaft vorbehalten ist und deshalb von der Bebauung freigehalten werden soll. Die Stadt Ludwigsburg setzt sich nicht für ihre Freiflächen ein. Die Kommunen Tamm und Asperg dagegen schon.
Der BUND-Kreisverband spricht sich vehement gegen eine Vernichtung dieser letzten wertvollen Freiflächen im Zentrum des Kreises aus. „Schon bisher gab es immer wieder Begehrlichkeiten, diese Flächen für Gewerbe oder Siedlungen zu nutzen. Diese konnten aber auch mit Hilfe des Regionalverbandes abgewehrt werden. Jetzt aber fallen offenbar alle Schranken, und die Umwelt wird wieder ohne jegliche Skrupel vernichtet, wie in Zeiten des großen Baubooms nach dem Krieg“, so der Kreisvorsitzende Stefan Flaig.
Unter dem Aspekt des Klimawandels und des Artensterbens sind diese Freiflächen quasi eine Lebensversicherung für die hier lebende Bevölkerung“, stellt Flaig fest. Auch seien im dicht besiedelten Ballungsraum Freiflächen wichtig für die Naherholung der Bevölkerung und somit ein Standortfaktor. Nach Ansicht des BUND nehmen siedlungsnahe Freiflächen für die Erholung der Bevölkerung immer schneller ab.
Es sei kontraproduktiv, für die Flüchtlingsmisere dauerhaft Wohnquartiere zu bauen. Das seien Leerstände von morgen, mahnt der Umweltverband. Vielmehr sei es sinnvoll, leerstehende Gebäude zu nutzen. Allenfalls sollten temporäre Gebäude errichtet werden, welche nach der Beendigung der Nutzung wieder zurückgebaut werden müssen. Allerdings nicht auf den Schanzenäckern, sondern in integrierten Lagen, so der BUND abschließend.

Artikel in der LKZ 12.4.23 hier

03.2023 Mitgliederversammlung und Vortrag zum Thema Flächenverbrauch

Am Donnerstag, den 2. März 2023, 19 Uhr fand in der TSV-Gaststätte, 74321 Bietigheim-Bissingen, Fischerpfad 36 die Mitgliederversammlung statt.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung schloss sich ein Vortrag von Stefan Flaig zum Thema Flächenverbrauch an:
Er erklärte, warum die Kommunen künftig keine neuen Einfamilienhäuser mehr brauchen.

Hier der Vortrag  zum Flächenverbrauch. 

02:2023: Radwege auf vorhandenen Straßen planen

BUND Kreisverband fordert:

Ludwigsburg. Eine geplante Abholzaktion für den Radweg Waldäcker in Ludwigsburg ruft den BUND-Kreisverband auf den Plan. Der Umweltverband kritisiert, dass öffentliche Grünflächen und Alleenbäume dem Asphalt weichen sollen, obwohl es genug Platz für den Radweg auf der vorhandenen Straße gibt.
Das Fahrrad ist laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein konkurrenzlos umweltfreundliches Verkehrsmittel und kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende leisten. Leider wurden die Städte in der Vergangenheit aber fast ausschließlich autogerecht ausgebaut, also mit Straßen, Stellplätzen, Parkhäusern und Tiefgaragen versiegelt – mit allen damit verbundenen Nachteilen für die Bevölkerung und die Umwelt. Umweltfreundliche Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und vor allem Radfahrer wurden und werden benachteiligt.
„Im Zuge der Verkehrswende und für mehr Klimaschutz muss dieses Ungleichgewicht zugunsten der Fußgänger und der Radfahrer korrigiert werden“, fordert der BUND Kreisvorsitzende Stefan Flaig. Dabei dürfe aber nicht erneut offener Boden versiegelt und Grünflächen zerstört werden. Es brauche deutlich mehr Radwege, aber auf den vorhandenen Straßen sei dafür genug Platz, wenn dieser gerecht unter allen Verkehrsteilnehmern aufgeteilt würde. Und zwar so, dass Radfahrer und Fußgänger sicher unterwegs sind.
Beim geplanten Radschnellweg Waldäcker in Ludwigsburg werde dieser Grundsatz wieder einmal missachtet: „Hier haben sich die Verantwortlichen leider wieder für das Auto und gegen die stadtklimatisch bedeutsamen Grünflächen entschieden. Dabei hätte der Radweg leicht auf der überbreiten Straße geplant werden können. So wäre eine win-win-win-Situation erreicht worden: Mehr Radwege, weniger Autos und der Erhalt der Bäume“, meint Flaig und ergänzt: „Auch wenn es in diesem Fall für eine Korrektur wohl schon zu spät ist, muss künftig in ähnlichen Fällen umgedacht werden und vorhandene Verkehrsflächen für den Radverkehr umgewidmet werden“.

11.2022 Neue Deponie ist überflüssig

BUND-Kreisverband Ludwigsburg zur geplanten Bauschuttdeponie: „Neue Deponie ist überflüssig“

Ludwigsburg. Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert Landkreis und AVL auf, auf der Deponie Froschgraben deutlich höhere Entgelte für die Massenanlieferung von Bodenaushub und Bauschutt zu verlangen. Das würde Vermeidung und Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes enorm verbessern und damit eine neue Bauschuttdeponie im Kreis überflüssig machen.

„Das Gesetz ist eindeutig: Vermeiden vor Verwerten vor Deponieren“, erklärt der BUND-Kreisvorsitzende Stefan Flaig. Wenn man sich daran endlich auch beim Bauschutt halte, dann habe sich die geplante neue Deponie im Landkreis erledigt. Denn über 99 Prozent des auf der bisherigen Deponie Froschgraben angelieferten Materials sind Abfälle der Deponieklasse 0 und 1, laut bundesrechtlicher Definition unbelastete oder mineralisierte Abfälle, die nach Ansicht des BUND in den Wirtschaftskreislauf zurück gehören.

Es stimme einfach nicht, dass die auf Froschgraben deponierten über 200.000 Tonnen pro Jahr nicht verwertet werden können, betont Flaig, der früher selbst 10 Jahre lang Aufsichtsrat der AVL war. Geeignete Aufbereitungsmethoden gebe es seit Jahrzehnten. „Die Verwertung ist nur eine Frage des Aufwands, also der Kosten.“ Die geringen Entgelte der AVL von 28,- bzw. 38,- pro Tonne machten die Vermeidung oder Verwertung für die Abbruchfirmen schlicht teurer als die Deponierung. „Die Unternehmen suchen sich den für sie billigsten Weg.“

So gehe der Raubbau an Natur und Umwelt einfach immer weiter: Neue Steinbrüche wie in Rielingshausen würden abgebaggert, Gebäude klimaschädlich abgerissen statt saniert, wertvolle Rohstoffe verschwendet, und zuletzt würden auch noch wichtige Agrarflächen vernichtet, um eine zusätzliche Deponie zu bauen. „Durch deutlich höhere Entgelte für Bauschutt und Erdaushub würden bestimmt 90 Prozent der Mengen wegfallen. Dann wäre die neue Deponie – egal wo im Kreis – überflüssig!“, ist Flaig überzeugt.

10.2021 Aktionsbündnis fordert mehr Tempo bei der Reaktivierung der Markgröninger Bahn

In einem offenen Brief an den Landrat, die Oberbürgermeister, die Bürgermeisterin, die Kreisräte und die Gemeinderäte von Ludwigsburg, Markgröningen, Möglingen und Remseck appellieren das Aktionsbündnis und der BUND-Kreisverband an die politisch Verantwortlichen, die Reaktivierung der Markgröninger Bahn und den Bau den Niederflurbahn zügig voranzubringen.

„Es ist nicht akzeptabel, dass das Landratsamt die Markgröninger Bahn erst 2028 in Betrieb nehmen will“, sagt Klaus Arnoldi vom Aktionsbündnis. Fünfeineinhalb Jahre Planungszeit bei nur eineinhalb Jahren Bauzeit seien viel zu lang. Der Kreis solle endlich das Angebot des Landes annehmen und in einem ersten Schritt mit der Reaktivierung beginnen. In einem zweiten Schritt solle dann der Bau der Niederflur-Stadtbahn folgen. Diese erfordere eine längere Planungszeit, weil vieles neu gebaut werden müsse. Den Planspielen zur Verlängerung der SSB-Hochbahn über Pattonville nach Ludwigsburg erteilt das Aktionsbündnis eine klare Absage, weil dies völlig unwirtschaftlich sei.

Die Markgröninger Bahn hat ein hohes Verkehrspotenzial. Mit einem Nutzen-Kosten-Faktor von 6 ist sie eine der Strecken, die vom Landesverkehrsministerium mit bis zu 90 Prozent gefördert werden kann. Viele Pendler warten seit Jahren auf die Reaktivierung, um ohne Stau nach Ludwigsburg und zur S-Bahn zu gelangen. Die Reaktivierung ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

07.2021 Offener Brief: Park der Fa. Elbe verschonen

Wie wir der Presse entnommen haben, plant die Stadt Bietigheim-Bissingen die Versiegelung großer Flächen des Parks auf dem Gelände der Firma Elbe Schleifmittel. Wir appellieren an Sie, diese Freiflächen mit Wiesen und Bäumen zu erhalten. Einer Renovierung der Betriebsgebäude und einer Neunutzung bereits versiegelter Flächen steht diesem Ziel nicht entgegen. Auch sollten, wo möglich, Flächen teilentsiegelt oder Dächer begrünt werden.
Unserer Kenntnis nach ist im Park mit besonders geschützten Arten zu rechnen, so dass eine Vernichtung des Parks zum weiteren Rückgang der Artenvielfalt beiträgt. Außerdem trägt die Überbauung des Parks dazu bei, die Klimakrise zu verstärken. Auf die derzeit vielerorts erlebbaren Folgen der Klimaerhitzung wie Dürreperioden, Waldschäden, Überschwemmungen, Übersterblichkeit durch Hitze etc. brauchen wir sicherlich nicht weiter hinweisen. Diese Folgen des Klimawandels verschärfen sich, je länger die Politik wirksame Maßnahmen aufschiebt.
Die Stadt Bietigheim-Bissingen hat sich über eine Selbstverpflichtung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ angeschlossen. Sie unterstützt damit Maßnahmen zumSchutz der Biologischen Vielfalt in den Bereichen Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich, Arten und Biotopschutz, nachhaltige Nutzung sowie Bewusstseinsbildung. Unter anderem verpflichtet die Stadt sich darin zum Erhalt von naturnahen Flächen im Siedlungsbereich und Nutzung bestehender Potenziale zur Schaffung von naturnahen Flächen und Naturerlebnisräumen innerhalb des Siedlungsraumes auch im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel.
Der BUND würde sich freuen, wenn die Stadt Bietigheim-Bissingen sich in diesem und in anderen ähnlichen Fällen für den Klimaschutz und die langfristige Wohlfahrt ihrer Bürgerinnen und Bürger entscheiden würde.
Wir würden deshalb eine Neukonzeption der Planung begrüßen und danken schon jetzt für entsprechende Initiativen.

Den Brief HIER  und die Reaktion der Presse Teil1 und Teil2

06.2021: Andenken an die BUND-Aktive und Obstsorten-Expertin Zorica Dierolf

Über viele Jahrzehnte hat sich Zorica Dierolf aus Löchgau der Bewahrung der wunderbaren Obstwiesenwelt mit ihren alten Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Mirabellensorten gewidmet. Jetzt ist sie im Alter von 63 von uns gegangen.
Der BUND-Kreisverband Ludwigsburg erinnert an die Verdienste der Obstsorten-Expertin. Über viele Jahre arbeitete sie sich in das Thema Obstsorten ein und wurde damit eine der herausragenden Spezialisten im Landkreis Ludwigsburg und Baden-Württemberg. Als BUND-Aktive führte sie für den Kreisverband ein mehrjähriges Projekt zur Sicherung und Wiedervermehrung alter lokaler Obstsorten durch. Dabei machte sie vom Aussterben bedrohte heimische Obstsorten im Kreis Ludwigsburg ausfindig, kartierte sie und gewann Reiser von den Bäumen, die sie in Baumschulen vermehren ließ.
Sie organisierte die Nachpflanzung der Jungbäume in alten und neuen Obstwiesen zur Sicherung der Sorten und als Anschauungsobjekte. Zorica Dierolf sorgte dafür, dass Tausende von Jungbäumen in zahlreichen Gemeinden gepflanzt wurden. Neben der Pflanzung und Pflege der neuen Obstbäume informierte sie die Bevölkerung und die Kommunen, z.B. mit Hilfe von Ausstellungen, über die Vorzüge der alten Sorten, die eine kulturelle Kostbarkeit sind. Auch warb Zorica Dierolf dafür, diese Sorten verstärkt zu kaufen und im eigenen Garten oder auf der eigenen Obstwiese anzupflanzen.
Neben dem Erhalt von unersetzlichem Genmaterial weckte sie bei vielen MitbürgerInnen Interesse für die Anlage und Pflege von Streuobstwiesen und sorgte für einen Obstwiesenverbund, der nicht nur zur Erzeugung von Frischluft beiträgt, sondern auch vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum gibt. Für ihr Engagement und ihren Einsatz für den Streuobstbau wurde Zorica Dierolf mehrfach ausgezeichnet – unter anderem von der Stiftung NatureLife-International.

„Ihr Wissen und ihr Engagement wird uns fehlen“, so der Vorsitzende des BUND Kreisverband Ludwigsburg, Stefan Flaig. „Das Werk von Zorica Dierolf lebt aber in den zahlreichen Obstbäumen weiter, die sie für uns und die Nachwelt gerettet und gepflanzt hat“.

02.2021 Landtagswahlen 2021 - Wahlprüfsteine an die Parteien

Der BUND Kreisverband fragte Parteien, die zur Landtagswahl 2021 kandidieren, nach Ihren Positionen zu drei "BUND-Wahlprüfsteinen"
(A) Zukunftsfähige Mobilität
(B) Artenvielfalt in der Agrarlandschaft
(C) nachhaltiges Bauen und Wohnen

Hier die Antworten von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, FDP.

02.2021 Wildkatzenmonitoring

Wildkatzenforschung vor der Haustüre.  

01.2021 Massive Eingriffe in Gehölzbestände im Landkreis Ludwigsburg

Dokumentation und Einschätzung in den Jahren 2014-16 sowie darüber hinaus.

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