BUND Regionalverband Stuttgart

09/2019: Ortsumfahrung Heimerdingen ist klimaschädlich

12. September 2019 | Kreisverband Ludwigsburg

Ludwigsburg. Die kürzlich erfolgte Genehmigung der geplanten Ortsumfahrung Heimerdingen durch das Landesverkehrsministerium hält der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für klimaschädlich und kontraproduktiv für die Klimaziele. Die Anwohner könnten auch auf anderem Weg entlastet werden.

Mitte August hat der Amtschef des baden-württembergische Verkehrsministeriums, Uwe Lahl, die Genehmigung für die Entwurfsplanung der Ortsumfahrung Heimerdingen erteilt. „Diese Entscheidung für die Ortsumfahrung ist von vorgestern“, meint dazu Stefan Flaig, Kreisvorsitzender des BUND. „Das Ministerium weiß ganz genau, dass wir den motorisierten Individualverkehr (MIV), sprich den Autoverkehr, bis zum Jahr 2030 erheblich verringern müssen, um die landeseigenen Klimaziele auch nur annähernd einzuhalten“, so Flaig weiter. Jeder weitere Straßenneu- oder -ausbau arbeite diesem Ziel genau entgegen. Denn jede Ortsumfahrung erzeuge insgesamt mehr Verkehr, selbst wenn die Anwohner kurzfristig entlastet würden. Das sei wissenschaftlich vielfach bewiesen.

Zur Entlastung der Anwohner müssten die gleichen Maßnahmen umgesetzt werden wie zur Verringerung des MIV, erläutert Flaig: „Durchfahrtsverbote, Verkehrsberuhigung, Pförtnerampeln, großräumige Verdrängung des LKW-Verkehrs auf Autobahnen und vieles mehr wären die richtigen Methoden. Nur dann kann der MIV wirksam reduziert werden.“ Fuß- und Radwege sowie der öffentliche Nahverkehr müssten parallel erheblich ausgebaut werden.

Das Verkehrsministerium fördere mit seiner Entscheidung pro Ortsumfahrung den Straßenverkehr auf Jahrzehnte hinaus. „Wie will das Land mit einer solchen Politik beim Klimaschutz noch ernst genommen werden?“, wundert sich der Vorsitzende des rund 5000 Mitglieder zählenden BUND-Kreisverbandes. Viele Bürger*innen hätten dagegen verstanden, dass wir nicht beides haben können – wirksamen Klimaschutz und so Weitermachen und -fahren wie bisher. „Nun muss diese Erkenntnis nur noch in der Politik ankommen, denn die planetaren Grenzen sind unverrückbar“, so Flaig abschließend.

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Stefan Flaig, Stefan.flaig@bund.net, Tel.: 07144/818838

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