BUND Regionalverband Stuttgart

12/2023: BUND-Kreisverband zum Aurain Carré in Bietigheim

22. Dezember 2023 | Kreisverband Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen

„Elbepark wird weitgehend zerstört“
Bietigheim-Bissingen. Nach Ansicht des BUND holzt die Bietigheimer Wohnbau GmbH weitgehend den historischen Park der Unternehmerfamilie Elbe ab. Von den ursprünglich 55 Bäumen, die im Park und auf den Freiflächen existierten, sollen nur 11 Stück erhalten werden, ob diese überleben, sei fraglich.
Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte sich für den Erhalt des Parks eingesetzt und Alternativvorschläge für die Bebauung erarbeitet, die jedoch unter den Teppich gekehrt worden seien. Alle Anstrengungen, den Park zu erhalten, scheiterten am Widerstand der Bietigheimer Wohnbau und der Stadtverwaltung. Auch der Gemeinderat winkte die umweltschädigende Planung durch.
Der BUND bezog sich in seinen Stellungnahmen auch auf ein Artenschutzgutachten, nach dem im Park bei zwei Erhebungen jeweils 22 und 15 Vogelarten erfasst wurden. Darunter zahlreiche Arten, die im Areal brüteten wie Mehlschwalben, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz oder Kernbeißer. Die meisten Arten sind besonders geschützt. Die hier vorkommenden Fledermäuse sind sogar streng geschützt. Dies habe den Investor jedoch nicht davon abgehalten, beim Abriss und den Baumfällungen Nistquartiere und Lebensräume zu zerstören. Ob diese Schäden kompensiert werden können, wird beim BUND bezweifelt, der deshalb zwingend ein Monitoring fordert, mit welchem die Entwicklung der Arten und Populationen nachgewiesen werden könne.
Das Vorgehen der Bietigheimer Wohnbau GmbH und der Stadt hat mit einer nachhaltigen Städtebaupolitik nichts zu tun“, so der BUND-Kreisvorsitzende Stefan Flaig. Es gehe hier nicht um die dringend benötigten preiswerten Mietwohnungen, sondern um Betongold, das für die meisten Wohnungssuchenden unbezahlbar sei. Auf einer Bürgerversammlung sei angedeutet worden, dass die Wohnungen bis zu 800.000,- € kosten können.
Die Bietigheimer Wohnbau wirbt für die Bebauung unter anderem mit dem Argument: „Erweiterung des Baumbestands um 50 %“. Die Präsentation im Internet (Elbe-Bestand und -Neubebauung) verfälsche auch die Fakten, indem vier große Gebäude, die in den bestehenden Park gebaut werden sollen, grün eingefärbt würden. „Das ist Greenwashing in Reinkultur“, so Flaig. Vorrang habe der Gewinn der städtischen Baugesellschaft, nicht der Nutzen fürs Gemeinwohl.
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