BUND Regionalverband Stuttgart

11/2022: Neue Deponie ist überflüssig

10. November 2022 | Kreisverband Ludwigsburg

BUND-Kreisverband Ludwigsburg zur geplanten Bauschuttdeponie: "Neue Deponie ist überflüssig"

Ludwigsburg. Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert Landkreis und AVL auf, auf der Deponie Froschgraben deutlich höhere Entgelte für die Massenanlieferung von Bodenaushub und Bauschutt zu verlangen. Das würde Vermeidung und Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes enorm verbessern und damit eine neue Bauschuttdeponie im Kreis überflüssig machen.

„Das Gesetz ist eindeutig: Vermeiden vor Verwerten vor Deponieren“, erklärt der BUND-Kreisvorsitzende Stefan Flaig. Wenn man sich daran endlich auch beim Bauschutt halte, dann habe sich die geplante neue Deponie im Landkreis erledigt. Denn über 99 Prozent des auf der bisherigen Deponie Froschgraben angelieferten Materials sind Abfälle der Deponieklasse 0 und 1, laut bundesrechtlicher Definition unbelastete oder mineralisierte Abfälle, die nach Ansicht des BUND in den Wirtschaftskreislauf zurück gehören.

Es stimme einfach nicht, dass die auf Froschgraben deponierten über 200.000 Tonnen pro Jahr nicht verwertet werden können, betont Flaig, der früher selbst 10 Jahre lang Aufsichtsrat der AVL war. Geeignete Aufbereitungsmethoden gebe es seit Jahrzehnten. „Die Verwertung ist nur eine Frage des Aufwands, also der Kosten.“ Die geringen Entgelte der AVL von 28,- bzw. 38,- pro Tonne machten die Vermeidung oder Verwertung für die Abbruchfirmen schlicht teurer als die Deponierung. „Die Unternehmen suchen sich den für sie billigsten Weg.“

So gehe der Raubbau an Natur und Umwelt einfach immer weiter: Neue Steinbrüche wie in Rielingshausen würden abgebaggert, Gebäude klimaschädlich abgerissen statt saniert, wertvolle Rohstoffe verschwendet, und zuletzt würden auch noch wichtige Agrarflächen vernichtet, um eine zusätzliche Deponie zu bauen. „Durch deutlich höhere Entgelte für Bauschutt und Erdaushub würden bestimmt 90 Prozent der Mengen wegfallen. Dann wäre die neue Deponie – egal wo im Kreis – überflüssig!“, ist Flaig überzeugt.

Hier die Pressemeldung und ein Artikel dazu in der LKZ

 

Zur Übersicht

Suche

BUND-Bestellkorb