BUND Regionalverband Stuttgart

10/2022: Herbstlaub liegen lassen

28. Oktober 2022 | Kreisverband Ludwigsburg

Herbstlaub liegen lassen – beim Laubkehren Rücksicht nehmen auf Tier und Umwelt

Im Herbst erfreut uns die Natur mit bunten Blättern. Sie sind aber nicht nur schön anzusehen, das fallende Laub ist auch ein wichtiger Teil des natürlichen Nährstoffkreislaufs. Die Laubschicht ist Lebensraum, Winterquartier und Nährstoffspender für den Boden. Darauf verweist jetzt der BUND-Kreisverband Ludwigsburg. Auf Beeten sowie unter Sträuchern und Hecken kann es ruhig liegenbleiben. Wenn Laub verrottet, wird es zu Humus im Boden. Damit wird der klimaschädliche Kohlenstoff gebunden. Wenn Laub im Garten verbleibt und wieder dem Boden zugeführt wird, ist dies ein Beitrag gegen die Erderhitzung. Auf keinen Fall sollte man das Laub in den Abfalleimer werfen oder gar verbrennen, denn auch dabei wird die Umwelt stark belastet, und es kommen in den Flammen viele Tiere ums Leben.

Auf Wegen kann man das Laub mit Laubbesen und Rechen entfernen, aber es besteht kein Grund, es aus Parkanlagen und Gärten restlos zu beseitigen. Dieser falsch verstandene Ordnungssinn ist für Tiere, die in der Laubschicht Nahrung oder Unterschlupf suchen, verheerend. Gerade vor dem beginnenden Winter ist dieser Lebensraum wichtig. In der Laubschicht können Igel, Amphibien und Insekten überwintern, sie schützt empfindliche Gartenpflanzen und den Boden vor Frost oder bietet Vögeln und Igeln Nahrung. Laub, das beseitigt werden muss, sollte im eigenen Garten kompostiert werden, etwa in der eigenen Kompostlege. Auch gibt es spezielle Laubgitter, in denen es sich zersetzen kann. Auch im Unterbau von Hochbeeten kann es zur Zersetzung deponiert werden. Oder man schort es beim Umgraben mit in den Boden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt:

Auf Laubbläser und Laubsauger verzichten!

Besonders schädlich ist der Einsatz von Laubbläsern und Laubsaugern. Damit lässt sich das Laub zwar gründlich entfernen, aber auch viele Lebewesen in der Laubschicht werden gleich mit entfernt. Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln, Amphibien und andere Kleinlebewesen, die den Boden und die Krautschicht bewohnen, können sich dem extrem starken Luftstrom nicht widersetzen. Laubsauger verletzten die größeren und verschlingen die kleinen Tiere bis hin zu Fröschen und Molchen. Bei Laubsauggeräten mit Häckselfunktion werden sie im gleichen Arbeitsgang zerstückelt. Auch für Kleinsäuger wie Igel und ihre Jungen sind diese modernen Geräte lebensbedrohlich. Die umweltfreundlichen Alternativen sind Rechen und Laubbesen.

Tierhotel Laubhaufen

Mit Hilfe von Laub, Ästen und Zweigen können Gartenbesitzer ihre Gärten im wahrsten Sinne des Wortes "beleben". Zusammengerechte Laubhaufen sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe. Igel nutzen Laub- und Reisighaufen gerne als Schutz vor der kalten Jahreszeit ebenso wie viele andere Kleinlebewesen, die sich dorthin zurückziehen, zum Beispiel Erdkröte, Spitzmaus, Molche, Spinnen, Käfer, Raupen und Falter. Der Laubhaufen ist damit ein echtes Tierhotel und auch für den Gärtner nützlich, denn viele dieser Tiere sind unerlässliche Helfer für einen fruchtbaren Garten und dienen als Nahrung für Vögel auch im Winter.

hier  die Pressemeldung

 

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