BUND Regionalverband Stuttgart

11/2023: BUND-Kreisverband Ludwigsburg zur Glyphosat-Zulassung

30. November 2023 | Kreisverband Ludwigsburg

„Bauern sollen freiwillig darauf verzichten“
Ludwigsburg. Mitte November hat die EU-Kommission die Zulassung für den Unkrautvernichter Glyphosat verlängert. Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert diese Entscheidung als schädlich für die Gesundheit der Menschen und fordert die Landwirte im Kreis auf, freiwillig auf das Spritzmittel zu verzichten.
Jährlich werden in Deutschland rund 5000 Tonnen Glyphosat verspritzt, obwohl es laut Prof. Triebskorn von der Uni Tübingen mittlerweile in vielen Lebensmitteln wie Bier, Wein, Nudeln und sogar der Muttermilch enthalten ist. Hinzu komme laut BUND, dass Glyphosat dazu beitrage, die Mikroorganismen im Boden zu vernichten. Im Boden leben aber 59 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten, die entscheidend sind für die dauerhafte Ernährungssicherheit der Menschen.
Die Böden auf unseren konventionell bewirtschafteten Äcker sind nicht mehr wirklich natürlich, es fehlt meistens die notwendige Humusschicht“, behauptet Stefan Flaig, der Kreisvorsitzende des BUND. Ohne ständige Zuführung von Kunstdünger und Pestiziden würde es kaum noch was zu ernten geben. „Das ist für Mensch und Umwelt nicht zukunftsfähig“.
Verschärft würde die Situation noch durch die Klimakrise, die den Böden weiter zusetzt. Spazierte man in diesem Sommer durch die Felder, sah man vor allem Böden, die der Dürre nichts entgegensetzen konnten, tief gerissene Furchen zwischen den Pflanzen durchzogen die Äcker. Regenwürmer gab es selbst an Regentagen so gut wie keine. Fuhr der Landwirt über den Acker, staubte der Boden, bei Starkniederschlägen wurde er weggespült in die Bäche und Flüsse.
Ein gesunder, lebendiger Boden dagegen könne Wasser wie ein Schwamm aufnehmen, in seiner Biomasse Unmengen an CO2 speichern und das Wasser besser filtern, damit die Grundwasserspeicher unbelastet wieder aufgefüllt werden. Deshalb müssten die Landwirte dafür sorgen, dass ihre und unser aller Lebensgrundlage wieder hergestellt wird. „Das geht am besten mit der Umstellung auf den Ökolandbau“, ist Flaig überzeugt. Anfangen könnten sie mit dem Verzicht auf Glyphosat und andere Spritzmittel.
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