BUND Regionalverband Stuttgart

Wenn der Wind bläst …

Windrad auf dem grünen Heiner  (© BUND Ortsgruppe Korntal-Münchingen)

... dann gibt es Strom. Vorausgesetzt, Rotorblätter einer Windkraftanlage sind dem Wind zugewandt. Ein Windrad steht auf dem Grünen Heiner. Nun sollen weitere Windräder aufgestellt werden. Die Stadtverwaltung unterstützt diese Pläne und moderierte eine Bürgersammlung am 20.02.2024 im Widdumhof in Münchingen.

Das Windrad auf dem Grünen Heiner hat eine Nabenhöhe von fast 50 m und erzeugt bei einer Leistung von 500 kW (0,5 MW) übers Jahr je nach Windstärke etwa 750 MWh elektrische Energie. Es versorgt damit ca 400 sparsame Haushalte mit elektrischem Strom. Ein Vierteljahrhundert später haben die Windräder eine deutlich höhere Leistung von bis zu 7 Megawatt bei einer Nabenhöhe von bis zu fast 200 m, wie der Windenergie-Projektierer wpd an diesem Abend ausführt. Übrigens, dass es in den 1990er-Jahren zum Bau des Windrads auf dem Grünen Heiner kam, war mit ein Verdienst der BUND-Gruppe Korntal-Münchingen. Wir haben uns jahrelang für dessen Errichtung eingesetzt. Der Widerstand der Bevölkerung und der Gemeinde waren groß, bis es im Jahr 2000 dann doch endlich zur Einschaltung kam. Seither läuft das Windrad nun schon fast 25 Jahre und liefert ökologischen Strom.

Windkraft auf der Gemarkung Schwieberdingen und Münchingen geplant

Planungsstandort der neuen Windräder  (openstreet Map)

Drei Windräder sollen auf dem Gebiet Ried/See in unmittelbarer Nähe des Robert Bosch GmbH Standortes Schwieberdingen errichtet werden. Das Gebiet LB-08 liegt östlich von Schwieberdingen entlang des Aischbachs auf Schwieberdinger Gemarkung. Die Abstände zur Wohnlage, zu den Aussiedlerhöfen usw. werden eingehalten. Einspeisungsfähige Mittelspannungs-Freileitungen befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Zwei davon in Kooperation mit Bosch, die die gesamte Energie der beiden Windkraftanlagen dauerhaft abnehmen. Das dritte Windrad soll als Bürgerwindrad errichtet werden. Dazu wird eine Genossenschaft gegründet – die Ausprägung der Genossenschaft ist noch nicht festgelegt – und der Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Herr Hubert Brüstle-Heck von der Interessengemeinschaft Bürgerenergie Strohgäu erläutert die Pläne an diesem Abend.

In der Genossenschaft könnten Investoren aus einem Umkreis von 50 Kilometern Anteile erwerben, von 3.000 bis 500.000 Euro. Kommunen könnten sich je mit bis zu zehn Prozent an einer etwa neun Millionen Euro teuren Anlage einkaufen, insgesamt mit bis zu 25 Prozent. Die Initiative will etwa 300 Beteiligte akquirieren.

Simon Peter, Referent für Regionalplanung vom Verband Region Stuttgart, erläutert in seinem Referat die Windplanung des Landes.

Auf Grundlage der kurzen Referate eröffnet Bürgermeister Noak die Diskussion an diesem Abend. Aus dem gut besetzten Saal kommen viele Fragen der interessierten Bürger und es entspannt sich mit den Fachleuten eine sachliche Diskussion. Ein guter Schritt, die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen mit einzubeziehen.

Michael Seehoff / Wolf Ohl

In die Tiefe gehen

 (© Nohat and A. Riemann / Wikimedia Commons)

Weitergehende Informationen zu Energieerzeugung mittels Windkraft, sind in diesem Wikimedia-Artikel zusammen getragen

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