Seit 2022 brüten auf dem Freiberger Schlössle in Geisingen Weißstörche. Wie im Vorjahr sind wieder drei Jungstörche geschlüpft und stehen kurz vor dem Ausfliegen. Das ist genau die richtige Zeit für die Beringung der Jungvögel. Die Stadt Freiberg a.N. als Projektträger hat hierbei mit der Storchenbeauftragten des Landes, Judith Opitz, kooperiert. Die Beringungsaktion wurde möglich, dank der Unterstützung durch die Feuerwehren von Freiberg a.N und Ludwigsburg.

Bei schönsten Frühlingswetter stiegen Judith Opitz, ein Feuerwehrmann der Feuerwehr Ludwigsburg und der Fotograph Josa Arnold in den Arbeitskorb am Ende der Drehleiter. Den Jungvögeln wurden Plastikringe an den Beinen angebracht und sie wurden gewogen. Mehr als 2 kg zeigte die Waage beim kräftigsten Vogel, und ein halbes Kilo weniger beim schwächsten. Die Beringung durch nummerierte Plastikringen ist für die Tiere völlig ungefährlich.

Zu der Aktion waren zahlreiche Besucher gekommen u. a. auch Kinder des Freiberger Naturkindergartens, sowie eine Anzahl der beteiligten Ehrenamtlichen und Unterstützer. Hier ist zu nennen Karin Zimmer BUND Ingersheim und Ulrich Michelfeit BUND Freiberg am Neckar, welche die Aktion im Vorfeld in die Wege geleitet hatten, Elvira Kuhnle-Chmielnicki, die Initiatorin des Projektes, Thomas Jetter Kommandant der Freiberger Feuerwehr, Peter Müller von der Stadt Freiberg, der die Aktion koordiniert hat.

Die Storchenbeauftragte, Frau Opitz, nahm die Gelegenheit wahr, um über ihre Arbeit und die Entwicklung der Weißstörche in Baden-Württemberg zu berichten. Der Bestand betrug 1975 nur noch 15 Brutpaare und hat sich heute im ganzen Bundesland auf 1840 Brutpaare erhöht. Auch bleiben viele Störche wegen der Klimaerwärmung über den Winter hier. Trotz dieser Erfolge ist der Storch noch nicht über dem Berg, da die Nahrungssituation immer schlechter wird, so Frau Opitz. Insbesondere die Jungvögel sind auf eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten angewiesen. Nach Aussage von Frau Opitz gab es bisher im Kreis Ludwigsburg nur 3 Brutpaare des Weißstorches - eines davon ist das Paar in Freiberg a. N., das ursprünglich im Naturschutzgebiet in Pleidelsheim brütete und von dort auf das Kunstnest in Freiberg-Geisingen umgezogen ist. Dank an alle Engagierten und Projektbeteiligten.

Bilder von Josa Arnold