BUND Regionalverband Stuttgart

Hoffnung auf ein lebendiges Amphibiengewässer

Das Quaken der Grasfrösche aus dem kleinen Tümpel an der Fußgängerbrücke zum Zentrum ist verstummt. Der Herbst ist eine gute Zeit den Tümpel zu entkrauten, mit der Hoffnung, dass sich an diesem schattigen Platz wieder mehr Amphibien wie auch Bergmolche und Erdkröten ansiedeln. Ein Team des BUND hat sich an die Arbeit gemacht und die überwucherte Wasseroberfläche von gewöhnlichem Wurmfarn, Bachminze und Igelkolben befreit. Knietief stand Uli Michelfeit im Wasser und war beim Herausreißen der Wasserpflanzen dem übelriechenden Gestank des Schlamms ausgesetzt. Teichschlamm sammelt sich mit der Zeit in jedem Teich am Grund an. Aus organischen Stoffen wie Laub, Fischkot, Pollen und Pflanzenreste, die sich am Teichgrund absetzen und zersetzen, entsteht eine Schicht aus Schlamm. Ist die Schicht zu dick, erhalten tiefer liegende Schichten keinen Sauerstoff mehr und es bildet sich übelriechender und für den Tümpel gefährlicher Faulschlamm, der entfernt werden muss. Für die Zukunft eine weitere wichtige Maßnahme. Zwei Autoanhänger voll mit feuchtem, matschigem Grünzeug wurden abtransportiert. Sechs freiwillige BUND-Mitglieder waren mit Gummistiefel, Anglerhose, Rechen und Schaufel mehrere Stunden im Einsatz. Leider mussten nicht nur Wasserpflanzen entsorgt werden, sondern auch Müll. Ca. ein Dutzend Glasflaschen wurden geborgen und weitere „Schätze“ wie alte Töpfe und Dosen eingesammelt. Erfreulich war, dass ein Grasfrosch sich hat fotografieren lassen. Auch acht Flussbarsche und ein Döbel haben in dem Tümpel ihr zu Hause gefunden. Doch dort können sie nicht bleiben. Denn ein Bergmolch-Weibchen heftet seine Eier einzeln an die Wasserpflanzen oder das Falllaub. Ein gefundenes Fressen für Flussbarsche. Den Helfern ist es gelungen, zwei Flussbarsche zu fangen, die von einer Freibergerin in einem Eimer in ein privates Gewässer umgesiedelt wurden. Damit Bergmolche und Erdkröten sich ansiedeln können, müssen alle Flussbarsche, abgefischt werden. Eine Aufgabe für den Angelverein. Wir hoffen, dass mit der Unterstützung der Stadtverwaltung dieses kleine Gewässer zu einem belebten Amphibienstandort wird. Das Feedback der vorüberziehenden Freiberger, während der Aktion war sehr positiv.
Oktober 2023

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