BUND Regionalverband Stuttgart

Urweltmammutbaum (Chinesisches Rotholz)

Metasequoia glyptostroboides

Familie: Zypressengewächse (früher auch: Sumpfzypressengewächse), Cupressaceae (früher auch: Taxodiaceae)
Gattung: Metasequoia
Vorkommen: China: Sichuan, Hupeh
Wuchshöhe: Meist bis ca. 35 m, selten auch über 50 m


Diese interessante Baumart, die der Sumpfzypresse sehr ähnlich sieht, galt als ausgestorben. In versteinerter Form kannte man sie aus Ablagerungen der Kreidezeit, also aus Schichten, die einst wohl noch über unserer Schwäbischen Alb lagen.

Das Chinesische Rotholz gehört zu den Nadelbäumen, die bereits seit 200 Millionen Jahren stark verbreitet sind. Während es Beweise für die Existenz von Blütenpflanzen erst seit etwa 100 Millionen Jahren gibt.
Durch einen Zufall fanden 1941 japanische Botaniker im Osten der Provinz Szetschuan in China verschiedene, heute noch lebende Exemplare dieser Urgattung eines Nadelbaumes.
Die Welt war begeistert von dem Fund der lebenden Fossilien, und in wenigen Jahren wurde dieser seltsame Baum mittels Stecklingen und Samen über die ganze Welt verbreitet.

Stecklinge haben ­– und das hat sich auch bei dieser Urform eines Nadelbaumes gezeigt – leider den Nachteil, dass sie im Gegensatz zu Kernwüchsen nicht so wipfelschäftig erwachsen.
In der Zwischenzeit stellte sich heraus, dass das Chinesische Rotholz in China gar nicht so selten ist und von den Einheimischen als »Wasserlärche« bezeichnet wird.

Die jungen Zweige mit den wunderschönen grünen Nadeln, die mit 2–4 cm Länge länger als die der sehr ähnlich aussehenden Sumpfzypresse sind, werden in China vielfach als Viehfutter »geschneitelt«, das heißt heruntergeschnitten, und dem Vieh vorgeworfen.
Auffällig sind bei diesem Baum die Längswülste, das heißt die starke Spannrückigkeit an der Basis der verdickten Stämme.

Im Stromberg erfolgte 1955 im Staatlichen Forstamt Güglingen ein erster Anbauversuch, von dem leider nichts mehr übrig ist, da die Stämmchen anscheinend einen Leckerbissen für unsere Mäuse darstellen und von diesen restlos geschält wurden. Aus einem zweiten Anbauversuch von 1981 sind nach Auskunft des Forstamtes noch etwa zehn Chinesische Rotholzstämmchen vorhanden.

Dr. Hans Halla

BUND-Bestellkorb