Regionalverband Stuttgart
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(Weißer) Maulbeerbaum

Morus (alba)

Familie: Maulbeergewächse, Moraceae
Gattung: Morus
Vorkommen: China, eingebürgert: Spanien Österreich, Balkanhalbinsel, östl. Mitteleuropa, Türkei, O-USA
Wuchshöhe: Maximal um 15 m, meist kleiner
 


Die Heimat ist der Norden und das Zentrum von China. Von dort wurde sie als Vorbedingung der Seidenraupenzucht über die ganze zivilisierte Welt mehr oder weniger erfolgreich verbreitet. In China und Japan wird dieser Baum seit Jahrtausenden zur Seidenraupenzucht kultiviert.

Anbauversuche größeren Stils, wie sie in Deutschland seit Jahrhunderten unter der Protektion großer und kleiner Herrscherhäuser gemacht wurden, sind immer wieder fehlgeschlagen. Im Dritten Reich wurden die Versuche aus wehrwirtschaftlichen Gründen (Fallschirme) erneuert. Es gab damals sogar eine Reichsfachgruppe Seidenbauer.

Man hatte inzwischen gelernt, das Ausschlüpfen der Seidenraupen aus den Eiern im Frühjahr so lange zurückzuhalten – bei einer Temperatur um 2° Celsius – bis der Raupenzüchter über das erforderliche Maulbeerfutterlaub verfügte. Bei einer Bestockung von zum Beispiel einem Viertel Hektar mit Maulbeerbäumen konnte man jährlich etwa 70.000 Raupen heranwachsen und sich einspinnen lassen. Eine Raupe des asiatischen Seiden- oder Maulbeerspinners spinnt aus einem einzigen, etwa 2000 m langen gelben Faden einen Kokon (feste Hülle) welcher das Rohmaterial der Naturseidenindustrie ist.

Für die Seidenraupenzucht werden die Blätter der weißen Maulbeere etwa vom fünften Jahr des Stammes in einem kopfhauartigen Betrieb genutzt. Die Nachzucht erfolgt vielfach über Stecklinge, die sich leicht bewurzeln.
Die weiblichen Blütenblätter werden saftig und weiß und bilden eine brombeerähnliche, essbare Sammelfrucht.

Die einzelnen Früchte des Fruchtstandes sind Nüsse, um welche der fleischig gewordene Blütenkelch herumgewachsen ist. Die weiße, leicht violett oder rosa gefärbte Frucht des weißen Maulbeerbaumes ist allerdings von fadem Geschmack.
Das Holz dient bevorzugt zur Herstellung von Hockeyschlägern.  

 

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