BUND Regionalverband Stuttgart

Umwelt muss ins Grundgesetz - Diskussion am BUND Stammtisch

15. November 2023 | Klimawandel, Landwirtschaft, Naturschutz, Umweltgifte, Wälder, Lebensräume, Energiewende, Bietigheim-Bissingen, BUND

Zur Klimawerkstatt Bietigheim-Bissingen am 17/18.11.23 möchte der BUND, auf ein Gebiet aufmerksam machen, das, neben den Themen Wärme, Strom und Mobilität, einen großen Beitrag leisten könnte gegen Klimawandel und Artensterben. Aus aktuellem Anlass wurde beim letzten Stammtisch der BUND Ortsgruppe über die eingereichte Petition, „Die Natur muss im Grundgesetz als Rechtssubjekt und juristische Person anerkannt werden“ des BUND Mitgliedes Silke Masuch diskutiert.

2023 war der Insektenschwund so groß, dass Jungvögel verhungerten. Nach Aussage von Herrn Fink, BUND, kam es z.T. zu einem Totalausfall bei Obstbäumen. Mit verbesserter Technik soll der CO2-Ausstoß der drei o. g. Bereichen verringert werden. Trotzdem steigt dieser und die globale Temperatur bricht Rekorde.

"Nur 2% der Investitionen gehen im Kampf gegen den Klimawandel in die natürlichen Klimalösungen, obwohl die das Potential haben, ein Drittel der Emissionen zu binden" (Frau Dr. Kim Grützmacher). Offenbar gelingt es uns nicht, diese Krisen allein mit Technik zu bewältigen, die diese erzeugt hat.

Konventionell bewirtschaftete Böden sind tot: vergiftet, verdichtet und Erosion ausgeliefert. Glyphosat wirkt antibakteriell. Es werden 5000 t/a in Deutschland angewandt, und es findet sich sogar im Menschen und in Naturschutzgebieten (Frau Prof. Dr. Triebskorn). Über die Hälfte aller Arten leben im Boden. Ohne Mikroorganismen im Boden wird die Umsetzung von organischer Substanz in pflanzenverfügbare Nährstoffe verhindert. Lebendige Böden könnten große Mengen an CO2 und Wasser speichern.

Unsere Bäume sterben in den Städten und im Wald. Das liegt nicht nur an den extremen Temperaturen, sondern vor allem an der Art der Bewirtschaftung und den durch unsere Übernutzung stark gesunkenen Grundwasserpegeln. (Dr. Lutz Fähser).

Das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts 2021 zeigt laut Herrn Groß (Jurist Uni Osnabrück) nur geringe Wirkung: "Vor allem wird der Beschluss von der Politik, den Verwaltungsgerichten und sogar vom Bundesverfassungsgericht selbst nicht umgesetzt. Das Problem, wie effektiver Klimaschutz durchgesetzt werden kann, ist nach wie vor nicht gelöst."

Unser Grundgesetz entstand vor diesen Krisen, deren Folgen die Wissenschaftler uns seit 50 Jahren ausmalen. Warum ist es uns nicht gelungen das Ruder herumzureißen? Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker antwortet 2018 auf diese Frage, weil die national agierenden Politiker durch die globalisierten Märkte und Finanzinstitute erpressbar geworden sind.  

Höchste Zeit ein Gleichgewicht zwischen Ökologie und Ökonomie im Grundgesetz zu verankern. Drei Länder der Erde mit über 50% Wald sind CO2-negativ: Bhutan, Suriname und Panama. Sind wir bereit uns Menschen zu schützen durch verbesserte Rechte der Natur?

Die BUND Ortsgruppe unterstützt die Petition, https://chng.it/YjcqJNZk bei change.org „Die Natur muss im Grundgesetz als Rechtssubjekt und juristische Person anerkannt werden“ und bittet um rege Teilnahme.

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