BUND Regionalverband Stuttgart

Wilhelmsbrücke in Bad Cannstatt muss für Autos weiter tabu sein!

13. Mai 2022

BUND: Keine Autolawine durch die Neckarvorstadt und Cannstatter Altstadt

Ende März wurde die Wilhelmsbrücke in Bad Cannstatt für den Autoverkehr im Rahmen eines Verkehrsversuchs gesperrt. Seither erfreuen sich die RadfahrerInnen und FußgängerInnen über eine attraktive Verbindung zwischen der Cannstatter Altstadt und der Neckarvorstadt. Besonders in der Brückenstraße hat die Zahl der Autos spürbar abgenommen und immer mehr Fahrräder bevölkern Straßen und die Brücke.

Statt auf dem direkten Weg über die Wilhelmsbrücke fuhren die Autos über die Rosensteinbrücke. Dieser kleine Umweg sollte den Durchgangsverkehr davon abhalten, weiter in großer Zahl über den Hallschlag und die Cannstatter Innenstadt zu fahren. Schließlich gibt es nun den neu gebauten Rosensteintunnel, der für fast eine halbe Milliarde Euro gerade diese Stadtteile Cannstatts entlasten soll.

„Die Sperrung der Wilhelmsbrücke entwickelt sich für Cannstatt gerade zur Erfolgsgeschichte“, konstatiert Thomas Baur, verkehrspolitischer Sprecher des BUND Kreisverband Stuttgart, da sich die Autofahrenden an die neue Situation anpassen und sicher auch darüber nachdenken, es vielleicht mal mit dem Rad zu probieren.

Doch dann wurde am Donnerstag, 12 Mai die Rosensteinbrücke wegen Bauwerksschäden gesperrt. Der Umweltverband dankt der Verwaltung ausdrücklich, dass die Sperrung der Wilhelmsbrücke beibehalten wurde, damit der Gemeinderat am kommenden Dienstag, 17. Mai eine Entscheidung treffen kann. Denn es sprechen gewichtige Gründe gegen eine Beendigung des Verkehrsversuchs.

Es ist ein Verkehrschaos zu erwarten, das Bad Cannstatt noch nicht gesehen hat, wenn die Autofahrenden die Gelegenheit bekommen, über die Wilhelmsbrücke zu fahren. Die Wohnstraßen in der Neckarvorstadt und die Brückenstraße mit den Buslinien müssten jahrelang eine unzumutbare Verkehrslawine aushalten. Auf der anderen Neckarseite würde rund um die Altstadt und im Kurparkviertel der Verkehr zum Erliegen kommen. „Auch wenn es für Autofahrende ärgerlich ist, muss die Brücke zu bleiben“, meint Baur und appelliert an die Vernunft der Gemeinderäte und die Solidarität bzw. Rücksicht der Autofahrenden.

Der BUND erwartet am Dienstag zumindest eine öko-soziale Mehrheit im Gemeinderat für die Fortsetzung des Verkehrsversuchs. Besonders Grüne und SPD haben sich für die autofreie Wilhelmsbrücke stark gemacht, damit die Neckarvorstadt nach Eröffnung des Rosensteintunnels wirkungsvoll vom Verkehr entlastet wird. Dieser Gewinn für Bad Cannstatt und Lebensqualität für die Bürger darf jetzt nicht ins Gegenteil verkehrt werden.

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